von Jana Kötter, 3. März 2015
Keine andere chinesische Stadt war im vergangenen Jahr so präsent in den Medien wie Hongkong – doch Ruhe kehrt auch nach dem offiziellen Ende der Demokratiebewegung in der Wirtschaftsmetropole nicht ein. Nun hat es erneut Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei gegeben.
Als „Regenschirm-Bewegung“ sind sie im vergangenen Jahr berühmt geworden: Hunderttausende, die ganze Straßenzüge in der Wirtschaftsmetropole Hongkong über Wochen lahmgelegt haben, um ein Zeichen für mehr Demokratie und freue Wahlen zu setzen.
Seither kommt es in der Stadt immer wieder zu neuen – wenn auch kleineren – Demonstrationen und Zusammenstößen zwischen Protestierenden und der Polizei.
Aus Protest gegen Reisebestimmungen sind nun erneut Hunderte Menschen auf die Straße gegangen. Bei Zusammenstößen mit der Polizei sind dabei 36 Demonstranten festgenommen worden. Die 13- bis 74-Jährigen wurden nach Polizeiangaben unter anderem wegen Waffenbesitzes und Unruhestiftung in Gewahrsam genommen. Sie hatten eine Straße unweit der Grenze zwischen Hongkong und Festland-China blockiert und den Verkehr dadurch gestört.
Die Polizei setzte Pfefferspray gegen die insgesamt rund 400 Demonstranten ein. Der Protest richtete sich gegen Einreisebestimmungen und den Handel an der Grenze.
Großbritannien hatte die einstige Kronkolonie 1997 an China zurückgegeben. Unter dem Motto "Ein Land, zwei Systeme" genießt Hongkong im Vergleich zum Rest der Volksrepublik weitreichende Freiheiten, aber die Menschen fürchten, dass Peking seine Kontrolle verschärfen könnte.